Schlafbezogene Atmungsstörungen führen zu einem weniger oder nicht erholsamen Schlaf. Eine Form ist die obstruktive Schlafapnoe (OSA), die multifaktoriell bedingt ist.
Klassisch für eine OSA sind das Schnarchen und die nächtlichen Atempausen. Häufig finden sich als Folge vermehrtes nächtliches Wasserlassen, Schwitzen, erektile Dysfunktionen sowie trockene Mund- und Rachenschleimhäute. Morgendliche Kopfschmerzen sind ebenfalls nicht selten. Ein wesentliches Symptom ist die Monotonieintoleranz am Tage mit Einschlafneigung, der sog. „Sekundenschlaf“ insbesondere beim Autofahren. Aber auch die Risiken für Herzinfarkt und Schlaganfälle sind deutlich erhöht. Verwiesen sei auch auf depressive Stimmungsschwankungen und Aggresivität als Folge eines nicht erholsamen Schlafes.
Risikofaktoren sind männliches Geschlecht, Diabetes Mellitus, zentrale Adipositas, Verebung sowie ein zu schwaches Bindegewebe und craniofaziale Fehlfunktionen.
Auslöser für die obstruktive Schlafapnoe ist ein, auch teilweiser, Verschluss der oberen Luftwege vorrangig im Bereich des hinteren Zungenraumes. Es kommt zum Kollaps der oberen Atemwege. Durch die verschiedentlich verursachten Verengungen im hinteren Zungenraum kommt es zu einem verminderten Volumenumsatz bei der Atmung und als Folge zu einer Sauerstoffentsättigung im arteriellen Blut, auf die der Körper mit Schlaffragmentierung reagiert: Es liegt ein gestörter Schlaf vor.
Neben dem Verzicht auf Genussmittel und Gewichtsreduktion gibt es verschiedene Therapieansätze. Goldstandard ist die maschinelle nCPAP-Therapie. Hierbei wird mittels eines entsprechenden Gerätes über einen Schlauch Raumluft mit Überdruck in der Regel über eine Nasenmaske zugeführt. Diese Behandlung sorgt für eine Schienung des Schlundbereichs durch die Luft. Wegen psychischer Intoleranz oder aus anderen Gründen kommt es nicht selten zur Verweigerung oder zum Abbruch der Masken-Behandlung. Die Bereitschaft, auch zahnärztliche Therapiemethoden zu nutzen, wächst also infolge einer beachtlichen Non-Compliance bei der apparativen Überdruckbeatmung.
Zahnärztliche Schienen als Therapieansatz
Der kausale Therapieansatz in der Zahnheilkunde ist die Erweiterung des hinteren Zungenraumes (PAS =posterior airway space), um das respiratorische Atemvolumen im Schlund vergrößern zu helfen. Durch die Protrusion des Unterkiefers erreicht man eine Öffnung des Lumens im Mesopharynx (PAS). Zusätzlich wird eine Tonussteigerung der suprahyoidalen Muskulatur und des weichen Gaumens bewirkt. Auf diese Weise verhindert die ProtrusionsSchiene einengende Mechanismen im Bereich der oberen Luftwege während des Schlafes und ermöglicht einen erholsameren Schlaf.